Errektionsprothese fest verbaut: CHECK

Ein nettes Hallo an all meine lieben Mitleser_innen,

nach langer Zeit melde ich mich mal wieder zu Wort und gebe euch endlich ein Update zu meiner zweiten OP in Potsdam bei Dr. Daverio.
Wie ihr sicherlich schon gelesen habt, handelte es sich bei dieser OP um das Einsetzen der Errektionsprothese und des Hodenimplantates.
Nachdem ich erst sehr geknickt über das Verschieben der OP war, habe ich sie nun endlich gehabt.

Allgemein war ich vor dieser OP viel viel entspannter als vor der ersten. Ich hatte nicht mal wirklich Angst oder ähnliches. Aber jetzt berichte ich euch erst ein Mal chronologisch vom Krankenhausaufenthalt:

Die Anreise

Angereist bin ich am 21.07.2016 und habe die erste Nacht mit meinen Eltern und meiner Freundin in einem Ferienapartment in Potsdam verbracht. Am nächsten Tag ging es gegen Mittag los zur Klinik um dort „einzuchecken“. Alles problemlos, mit ein wenig Wartezeit verbunden. Kurz nach dem einchecken gab es dann ein erneutes Vorgespräch mit einem der Assistenzärzte von Dr. Daverio.
Mir wurden erneut die Risiken von der OP erklärt und das genaue vorgehen: Zwei Stäbe, welche als Schwellkörper dienen sollen, werden in den Penoid gesteckt, ein Bällchen in den Hoden, welches zum Auf- und Abpumpen der Stäbe dient und ein Flüssigkeitsresservoir, welches mit Kochsalzlösung gefüllt ist, wird hinter die Bauchdecke gelegt. Bildlich schwer zu beschreiben und vorzustellen, daher füge ich mal ein Bild der Prothese ein. 

Desweiteren habe ich dann noch die Korrektur meiner Brust besprochen.
Kleines Vorwort zur Brust: Im Oktober 2014 hatte ich meine Mastektomie bei Frau Dr. Ebert in Troisdorf. Angewendet wurde die Keyhole Methode. Soweit auch ein sehr gutes Ergebnis. Jedoch war noch ein wenig zu viel Gewebe an meinen Brustwarzen und auf der linken Seite war an der Brust eine Art Delle, da dort etwas zu viel Fett weggenommen wurde. Alles in allem nichts dramatisches, jedoch hat es mich gestört.
Das Ende vom Gespräch war schließlich, dass die Brust in der gleichen OP mit korrigiert wird und dazu ein wenig Fett von meinen Hüften genommen wird, um die Delle auszugleichen.

Die OP:

Gesagt getan. Der nächste Morgen startete wie vor jeder OP: nichts essen, nichts trinken, den OP Bereich rasieren und sexy Strümpfe anziehen. Jedoch hatte Dr. Krüger (Chef der Klinik und plastischer Chirurg, welcher sich um die Brustkorrektur kümmert) die OP früher angesetzt, als es den Schwestern gesagt wurde. Kaum war ich fertig rasiert ging es schon in den OP und auf dem Weg in den OP gab es die LMAA Tablette (etwas zu spät..). Ergo die Tablette konnte meine aufkommende Aufregung und leichte Angst nicht dimmen.
Im OP angekommen hatte ich eine sehr liebevolle Schwester an meiner Seite, die mir erklärte, dass wir vor der OP das Fett absaugen würden, was nur unter leichter Sedierung geschieht. Davor hatte ich verdammt viel Angst, doch sie hat mir diese schnell genommen.

Zum Fettabsaugen: Es war schon  eine interessante und lustige Erfahrung. Erst wird eine Flüssigkeit unter das Fett gespritzt, was dieses auflockert, danach fängt das eigentliche Absaugen an. Schmerzen spürt man dabei keine, nur ein starkes Brummen und Vibrieren an der Entnahmestelle.
Doch das ging schnell rum und dann war ich auch schon weg von der Narkose.

Die Tage danach:

Aufgewacht bin ich wieder im Aufwachraum und meine ersten Worte waren „Geht es meiner Harnröhre gut? Wie lang muss ich den Katheter drin behalten?“ (Wer meine Vorgeschichte kennt, erinnert sich vielleicht noch an das kleine Horrorerlebnis nach dem Katheter ziehen..) Zum Glück wurden mir diese Fragen sehr schnell beantwortet und ich bekam mitgeteilt, dass ich den Karether höchstwahrscheinlich am nächsten Tag entfernt bekommen würden.

Der weitere OP Tag war sehr unspektakulär, da ich den Großteil verschlafen habe. Der erste Tag post OP fing gut an, da mir der Katheter gezogen wurde und pinkeln diesmal auch auf Anhieb und problemlos klappte. Es war allerdings eine Kunst zu pinkeln, da der Penoid die ersten 3-6 Wochen zu ca. 80% aufgepumpt bleibt und nun ja.. mit Latte ist pinkeln echt schwierig 😛
Ab Tag drei fiel ich allerdings in ein Tief. Jedoch nicht vor Schmerz oder sonstigem, mir ging es rein psychisch nicht so gut. Das Wissen nicht aus dem Krankenhaus zu können, aber sich dennoch fit zu fühlen fiel mir sehr schwer. Ich wusste einfach nichts mit meiner Zeit anzufangen. Dazu kam noch, dass mir von dem obligatorischen Antibiotika übel und schwindelig war, was meine Stimmung noch weiter trübte.

Die Tage gingen ins Land bis Tag fünf post OP. Da habe ich mich das erste Mal so richtig getraut meinen aufgepumpten Penis genau zu begutachten. Und da stach mir ins Auge, dass einer der beiden Stäbe sehr weit oben an die Eichel drückte. Also hab ich einen Arzt gerufen, welcher mein Gefühl bestätigte. Es war Abends und daher war Dr. Daverio nicht mehr in der Klinik. Der gerufene Arzt hielt jedoch sehr schnell telefonisch Rücksprache mit ihm und ihm wurde erklärt, wie er den Penoid bewegen sollte um zu gucken, ob der Stab rutschen würde, was er nicht tat.

Also musste ich mich bis zum nächsten Tag gedulden mit der Info möglicherweise erneut operiert werden zu müssen, damit der Stab weiter unten fixiert werden könnte. Das alles trübte meine Stimmung erheblich.
Am nächsten Tag kam Dr. Daverio um die Mittagszeit zu mir und guckte sich meinen Penoid an. Er drückte drauf rum und knickte ihn in alle möglichen Richtungen was höllisch weh tat. (Was aber auch irgendwie positiv ist, weil die nerven im Penoid sehr gut verwachsen sind). Er kam zu dem Schluss, dass dies nicht weiter schlimm sei und wir nicht erneut operieren müssten.
Einerseits war ich erleichtert, da das bedeuten würde, dass ich die Klinik am nächsten Tag verlassen dürfte. Auf der anderen Seite war und bin ich auch heute noch in Sorge, dass der Stab wohl möglich rausstechen wird.

Am siebten Tag post OP habe ich die Klinik dann verlasen und war gefühlt auch wieder top fit. Schmerzen hatte ich im Vergleich zur ersten OP nahezu keine und alles war aushaltbar. Diesmal war, wie gesagt, eher die Psychische mein Problem.

 

Heute bin ich 1 Monat und 1 1/2 Wochen post OP und darf endlich wieder zum Sport und meinen Körper wieder voll belasten. Schmerzen habe ich soweit keine mehr, außer wenn ich unglücklich sitze. Der Stab steht immer noch recht weit vor. Mein Urologe hat mir allerdings erklärt, dass sich in der Regel ca im nächsten Monat eine harte Hautschicht um die Stäbe bilden soll, welche das rausstoßen des Stabes dann verhindern würde. Das bedeutet nächsten Monat gibt es einen Ultraschall am Penoid und dann weiß ich mehr, ob ich mir noch weiterhin Sorgen machen muss oder eben nicht.

Ich hoffe mein Bericht war ausführlich genug und hat dem ein oder anderen zu neuen Infos verholfen.
Demnächst werde ich mich mit Infos zu meinem Heilungsverlauf und meiner Brustkorrektur melden.

Bis dahin:

Love alaways,

Aaron